Der Super-Gau mit der Super-League

Die Gründung der Super-League ist leider keine Überraschung, sondern nur die logische Fortsetzung und Konsequenz der Misswirtschaft und Planungslosigkeit der europäischen Top-Ligen und Verbände. Statt, wie von Fans und Sportökonomen seit langem gefordert, Instrumente zur fairen Verteilung der Finanzen und zum Financial Fair Play in den Ligen einzuführen, haben die Ligen und Verbände das Gegenteil getan: Sie haben ihren besten Clubs immer mehr Geld zur Verfügung gestellt, damit sie in Europa noch wettbewerbsfähiger werden. Die so gezüchteten Super-Gorillas der Liga sind jetzt leistungsmäßig und mit ihren extremen Etats den Heimat-Ligen entwachsen und wünschen sich einen neuen Wettbewerb: Noch herausfordernder und, natürlich, mit noch mehr Geld. Für viele Vereine, die jetzt in die Super-League drängen, ist es aber auch eine Gelegenheit Schulden und Defizite aus der Corona-Zeit zu tilgen, oder den Investoren ein lang erwartetes Payback zu ermöglichen.

Die Hoffnung der Fans, dass Verbände und Ligen in Europa jetzt zur Vernunft kommen und ihre Gorillas auf Diät setzen, wird aber vermutlich nicht wahr werden. Zu groß sind die Verlockungen für die Protagonisten in dem Millionen- und Milliarden-Spiel, an den gewaltigen Geldsummen zu partizipieren.

Trotzdem werden wir uns als FC PlayFair weiter für eine faire Verteilung der Mittel in den Ligen und zwischen den Ligen bis hin in den Amateur- und Jugendbereich einsetzen. Die Konzepte sind vorhanden und bekannt. Gemeinsam mit der Initiative Unser Fußball haben wir Vorschläge und Ideen für eine bessere Zukunft des Profifußballs entwickelt; diese Konzepte sind heute noch wichtiger und richtiger als gestern.

Als FC PlayFair! kämpfen wir weiter für einen integren und nachhaltigen Wettbewerb im Fußball.